Romulus der Große
2007
Regie: Annarita Vintan-Hann
Sie kreist um den Untergang des römischen Imperiums im 5. Jahrhundert nach Christus - mit begeisterter Unterstützung des letzen römischen Kaisers Romulus, der die eigene Kultur für ihre grausame Vergangenheit verachtet und den finalen Einmarsch der Germanen durch deren Heerführer Odoaker herbeisehnt.
Er lebt auf seinem Landsitz und züchtet zufrieden Hühner, während seine Frau Julia, der Kaiser von Ostrom Zeno, sein designierter Schwiegersohn und Soldat Ämilian, aber auch die letzten verbliebenen Minister ihn anflehen, dem Einmarsch der Germanen Einhalt zu gebieten. Selbst eine letzte Revolte gegen den untätigen Kaiser schlägt fehl. Aber als die Goten schließlich auf Romulus Landsitz ankommen, muss dieser einsehen, dass er falsch gelegen hat - sein Gegenüber Odoaker ist ein kriegsmüder Herrscher wie er, der nur von seinem gewalttätigen Volk und seinem blutdürstigen Neffen Theoderich auf Eroberungszug gezwungen wurde, und sich eigentlich nach den (vermeintlichen) Segnungen der römischen Zivilisation sehnt.
Romulus der Grosse - Eine ungeschichtliche Komödie
Romulus, Kaiser von Rom hat sich auf ein Landgut zurückgezogen und widmet seine Zeit mit Vorliebe der Hühnerzucht. Dass sein Reich bankrott ist und die Germanen in sein Land einfallen, scheint ihn wenig zu interessieren. Unerschütterlich vollzieht Romulus den Ausverkauf des Reiches und kampflos liefert er das römische Imperium den barbarischen Germanen aus.
Bei der Premiere des Stückes 1949 in Basel wurde „Romulus der Grosse“ mit Leichtigkeit als Parodie auf Macht und Herrschaft des Dritten Reiches und die damaligen europäischen Verhältnisse verstanden. Heute hält es über diesen konkreten Bezug hinaus jeder Staatsherrschaft einen satirischen Spiegel vor und auch ein “Ausverkauf der Kulturen“ findet in unserer Zeit der Globalisierung immer noch statt.
Als zeitlose Parodie inszeniert, bietet die Volkskunstbühne vor der eindrucksvollen Kulisse von Schloss Beuggen mit „Romulus der Grosse“ ein spritziges Theatervergnügen.
Vor und nach der Aufführung können Sie sich im gemütlichen Ambiente der Bogenhalle mit Speisen und Getränken verwöhnen lassen.
Aus dem Stück:
CÄSAR RUPF: groteske römisch-deutsche Namenskombination aus >>Cäsar<< >Kaiser< und >>Rupf<< von >>rupfen<< >übervorteilen, jemanden um sein Geld bringen<.
IN DEN GERMANISCHEN URWÄLDERN: Der römische Geschichtsschreiber Tacitus (um 55 - nach 116) beschreibt in seiner >>Germania<< Germanien als ein Land, das aus Wäldern und Sümpfen besteht.
DAS BYZANTINISCHE ZEREMONIELL: Hof und Verwaltung von Byzanz (seit 330 Konstantinopel), der Hauptstadt des oströmischen Reiches, waren für kriecherische Unterwürfigkeit gegenüber Vorgesetzten und übertriebene zeremonielle Förmlichkeit bekannt.
Personen und ihre Darsteller:
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